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Vielfalt – Macht – Diskriminierung – Anti-Bias-Arbeit

„Bei der Anti-Bias-Arbeit geht es im Kern darum, menschenwürdige Verhältnisse einzufordern und im besten Sinne Menschlichkeit zu verwirklichen. (…) Ungleiche Machtverhältnisse bedrohen die Menschlichkeit aller – die der Benachteiligten wie auch die der Privilegierten. Daher ist es in unser aller Interesse, unsere Gesellschaften von Rassismus und allen anderen Formen institutionalisierter Diskriminierung zu befreien.“

(Louise Derman-Sparks, 2003)

Vorurteile, Macht und Diskriminierung sind die zentralen Themen des Anti-Bias-Ansatzes, der Diskriminierung auf zwischenmenschlicher, struktureller und gesellschaftlich-kultureller Ebene berücksichtigt. Die eigene Verwobenheit in Machtverhältnisse und damit verbundene Erfahrungen von Diskriminierung und Privilegierung sind dabei der Ausgangspunkt des Lernens. Vision ist eine vorurteilsbewusste, diskriminierungskritische und machtsensible Gesellschaft. Das Ziel der Anti-Bias-Arbeit ist, Menschen zu ermutigen, einen kritischen Blick auf scheinbare Normalitäten zu werfen. So können sie sich ihrer eigenen Rolle und Verantwortlichkeit bewusst werden. Dies ist die Voraussetzung, damit sie aktiv gegen Ausgrenzungen und Diskriminierung tätig werden können. Je nach Bedarf können einzelne Diskriminierungsformen wie Rassismus, Sexismus, Ageismus (Diskriminierung aufgrund des Alters) vertieft werden.

Themen

  • Wie entstehen Vorurteile und wie wirken sie?
  • Wie entsteht Diskriminierung, auf welchen Ebenen findet sie statt?
  • Wie wirken mehrere Ungleichheitsfaktoren, zB Alter, Geschlecht, soziale und geographische Herkunft oder Behinderung zusammen?
  • Wie sind wir und andere in gesellschaftliche Machtverhältnisse eingebunden?
  • Wie wirken verinnerlichte Machtverhältnisse?
  • Was können wir Diskriminierung entgegensetzen?
  • Welche rechtlichen Rahmenbedingungen sind zu beachten?
  • Wie können wir vorurteilbewusst handeln und durch reflektierten Umgang mit eigener Macht zu mehr Gerechtigkeit beitragen?

    Ziele

    • Sensibilisierung für Diskriminierung und Privilegierung
    • Aufforderung zum Perspektivwechsel und Förderung von Empathie
    • Kritische Reflexion eigener Vorurteile und Stereotype
    • Erweiterung des Wissens über Diskriminierung durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen von Diskriminierung und deren Verwobenheit (Intersektionalität)
    • Erkennen der Mechanismen verinnerlichter Dominanz bzw. Unterdrückung
    • Kenntnisse über rechtliche Grundlagen der Anti-Diskriminierungsarbeit
    • Ermutigung im eigenen Handlungsspielraum aktiv zu werden für die Entwicklung vorurteilsbewusster alternativer Verhaltensweisen und Strukturen
    • Kennenlernen von Tools für die Praxis (zB. differenzsensible und machtkritische Fallanalyse für die Soziale Arbeit, Leitlinien für diskriminierungsfreie Schulen)

    Methoden

    • Die Arbeitsweise kombiniert Input, Selbstreflexion, Kleingruppenarbeit und Dialoge in der Großgruppe.
    • Die Teilnehmer*innen reflektieren ihre bisherigen eigenen Erfahrungen mit Vorurteilen und Diskriminierung in einem sicheren Rahmen.

    Formate

    • Vortrag
    • 3-h-Kurzeinführung
    • 1 – 2-tägige Trainings
    • Impulse für die Weiterentwicklung von Organisationen

      Dieses Angebot ist ein Beitrag zu den SDGs 3 (Gesundheit und Wohlergehen), 5 (Geschlechtergleichstellung) und 8 (Menschenwürdige Arbeit), 10 (Weniger Ungleichheiten).